Das Kurs-Buchwert-Verhältnis: Definition, Berechnung und Backtest

Dieser Beitrag ist Teil 10 von 10 der Serie Was in Zürich / Paris funktioniert.

Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (P/B-Verhältnis) ist einer der am häufigsten verwendeten Fundamentalindikatoren in der Finanzanalyse und Börsenbewertung. Mit diesem Tool können Anleger den Marktwert eines Unternehmens mit seinem Buchwert vergleichen und erhalten so wertvolle Einblicke in die relative Bewertung.

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Kurs-Buchwert-Verhältnis: Definition und Bedeutung

Das Kurs-Buchwert-Verhältnis, auch als Kurs-Buchwert-Verhältnis bekannt, stellt das Verhältnis zwischen der Marktkapitalisierung eines Unternehmens und seinem Buchwert dar.

Dieses Verhältnis ist besonders wichtig, da es uns ermöglicht zu beurteilen, ob eine Aktie im Verhältnis zu ihrem Vermögen über- oder unterbewertet ist. Ein P/B-Verhältnis von weniger als 1 deutet darauf hin, dass die Aktie unter ihrem Buchwert gehandelt wird.

Dieser Indikator wird von Anlegern häufig zur Erkennung von Investitionsmöglichkeiten verwendet, insbesondere in traditionellen Sektoren, in denen Sachwerte eine dominierende Rolle spielen.

So berechnen Sie das P/B-Verhältnis

Um das P/B-Verhältnis zu berechnen, dividieren Sie den Aktienkurs durch den Buchwert pro Aktie. Der Buchwert je Aktie ergibt sich aus der Division des Eigenkapitals durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien.

Die Formel kann wie folgt geschrieben werden: P/B = Aktienkurs / (Eigenkapital / Anzahl der Aktien).

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Interpretation des Verhältnisses: hohe und niedrige Werte

Ein hohes P/B-Verhältnis (größer als 3) deutet im Allgemeinen darauf hin, dass der Markt die Wachstumsaussichten des Unternehmens bzw. seine Fähigkeit zur Erzielung von Gewinnen hoch bewertet.

Umgekehrt kann ein niedriges Verhältnis (weniger als 1) entweder auf eine mögliche Unterbewertung oder auf strukturelle Probleme des Unternehmens hinweisen, die einer weiteren Analyse bedürfen.

Bei der Auslegung müssen stets der Branchenkontext und die Marktbedingungen berücksichtigt werden. Einige Sektoren, wie etwa der Technologiesektor, weisen traditionell höhere P/B-Verhältnisse auf.

Vorteile und Einschränkungen des Kurs-Buchwert-Verhältnisses an der Börse

Der Hauptvorteil des P/B-Verhältnisses liegt in seiner einfachen Berechnung und seiner Fähigkeit, schnell einen Hinweis auf die relative Bewertung eines Unternehmens zu geben. Das P/B-Verhältnis ermöglicht uns auch die Einschätzung der Bewertung eines Unternehmens, das Verluste macht, was mit dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) nicht möglich ist.

Manche Unternehmen verwenden jedoch möglicherweise kreative Buchhaltungstechniken, um ihre Bilanzen zu verschönern, indem sie beispielsweise bestimmte Vermögenswerte überbewerten oder Verbindlichkeiten zu niedrig angeben. Dies kann zu einer Verzerrung des P/B-Verhältnisses führen und einige Buchhaltungswerte unzuverlässig machen.

Darüber hinaus wird es im Zeitalter der digitalen Wirtschaft immer schwieriger, das P/B-Verhältnis zu interpretieren. Technologie- und Digitalunternehmen werden aufgrund der immateriellen Natur ihrer Vermögenswerte, wie etwa intellektuellem Kapital und geistigem Eigentum, häufig deutlich höher bewertet als ihr Buchwert. In diesem Zusammenhang lässt sich ein hohes KGV durch außergewöhnliche Wachstumsaussichten und innovative Geschäftsmodelle rechtfertigen. Anleger sollten jedoch vorsichtig sein, da ein hohes KGV auch ein erhöhtes Risiko einer Wertkorrektur signalisieren kann, wenn die Wachstumserwartungen nicht eintreffen.

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Backtest

Um die Wirksamkeit dieses Verhältnisses auf den Schweizer und französischen Märkten zu beurteilen, habe ich einen Backtest durchgeführt, der sich über den Zeitraum von 2004 bis 2024 erstreckte. Die Aktien wurden nach ihrem P/B-Verhältnis bewertet und in Quintile unterteilt. Ich habe die Buchwertdaten für das letzte halbe Jahr verwendet. Der Vorgang wurde während des Beobachtungszeitraums jedes Jahr wiederholt, was eine Analyse der Leistung jedes Quintils ermöglichte.

Die Ergebnisse wurden angepasst, um Dividenden, Aktiensplits und andere Unternehmensereignisse zu berücksichtigen, die den Aktienwert beeinflussen können.

Das P/B-Verhältnis schnitt im Backtest innerhalb des Gesamtmarktes für den französischen Markt und innerhalb der Wirtschaftssektoren für die Schweiz etwas besser ab. Nachfolgend werde ich nur die Ergebnisse vorstellen, die mit der für den jeweiligen Markt besten Methode erzielt wurden.

Backtest-Ergebnisse (durchschnittliche Jahresperformance in CHF)

  • in der Schweiz, bestes Quintil (Vergleich innerhalb der Wirtschaftssektoren): 9.041TP3B (Markt 8.361TP3B)
  • in Frankreich, bestes Quintil (Gesamtmarkt): 4,521 TP3T (Markt 3,061 TP3T)

Nach Unternehmensgröße

Sowohl in der Schweiz als auch in Frankreich funktioniert die Unterscheidung nach der Unternehmensgröße bei diesem Indikator nicht besonders gut.

Lehren aus dem Backtest

  • Das P/B-Verhältnis funktioniert auf beiden analysierten Märkten. Die bestplatzierten Aktien schlugen den Markt.
  • Auch wenn die Ergebnisse in Frankreich aufgrund des hinter der Schweiz zurückliegenden Marktes weniger gut ausfallen, bringt das P/B dort eine höhere Wertschöpfung.

Dort Wachstum der Bruttomarge (Vergleich innerhalb der Industrien) stellt somit immer noch die beste Einzelkennzahl dar, die wir bisher in der Schweiz untersucht haben (13,4% pro Jahr für das beste Quintil). In Frankreich ist es immer noch der Dividendenrendite (innerhalb der Industrie), die mit 7%/Jahr am besten auf dem gesamten Markt funktioniert.

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Abschluss

Auch wenn seine Popularität in den letzten Jahren etwas abgenommen hat, bleibt das Kurs-Buchwert-Verhältnis ein wertvolles Instrument der Finanzanalyse. Es bietet Anlegern die Möglichkeit, eine bessere Rendite als der Markt zu erzielen, auch wenn sich dieser Effekt im untersuchten Zeitraum als relativ begrenzt erweist.

Im digitalen Zeitalter hat der Buchwert bei der Bewertung eines Unternehmens wahrscheinlich an Bedeutung verloren. Allerdings sollte man vor schwankenden Trends auf der Hut sein. In einigen Jahren könnten Sachwerte wieder in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Anleger rücken und damit zu Lasten der immateriellen Vermögenswerte gehen.

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