Kantonalbanken sind relativ defensive Anlagen, die meisten bieten großzügige Dividenden. Ihr konservatives Geschäftsmodell, das sich fast ausschließlich auf den Schweizer Markt konzentriert, macht sie deutlich stabiler und berechenbarer als ihre größeren Schwestern CS und UBS.
Die Aktienkurse der Kantonalbanken ähneln im Großen und Ganzen eher ruhigen Bächen als mäandernden Strömen. Schliesslich sind ihre Dividenden generell sehr sicher und eine Ausschüttungskürzung seitens einer Kantonalbank kommt äußerst selten vor.
Kurz gesagt handelt es sich dabei um Anlagen, die eher für einen passiven Anleger geeignet sind, der auf der Suche nach einem stabilen und großzügigen Einkommen ist, als für einen Spekulanten, der (vergeblich) auf der Suche nach großen Kursgewinnen ist. Von Biotech sind wir weit entfernt!
Ich fand es interessant, die in diesem Jahr angekündigten Dividendenänderungen der Kantonalbanken (einschließlich Valiant, die aufgrund ihres Geschäftsmodells einer Kantonalbank sehr nahe steht) noch einmal Revue passieren zu lassen.
Hier sind die Ergebnisse:
- BCGE: +17,2%
- BCVN: +6,1%
- BEKN: +21.2%
- BLKB: unverändert
- BSKP: unverändert
- GLKB: +11.1%
- GRKP: unverändert
- LUKN: +4.2%
- SGKN: unverändert (ohne Berücksichtigung der Jubiläumsdividende des Vorjahres)
- TKBP: +1,8%
- Tapfer: +10%
- WKBN: +6,3%
- ZG: +10%
Im Durchschnitt sehen wir, dass diese 13 Unternehmen ihre Dividende in diesem Jahr um 6,81 TP3T erhöht haben, was für solche defensiven Institute ein hervorragendes Wachstum ist, zumal die meisten ohnehin schon recht hohe Dividenden bieten. Das Tüpfelchen auf dem i ist, dass kein Unternehmen eine Dividendenkürzung angekündigt hat!
Wenn ich mich nicht irre (ich konnte diese Zahl nicht in die Finger bekommen), ist das viel mehr als die durchschnittliche Dividendenerhöhung in der Schweiz in den letzten Jahren, die bei etwa 3 oder 41TP3Q liegen muss.
Aber können wir all diese Regionalbanken mit geschlossenen Augen kaufen? Mit Sicherheit nicht, denn die Bewertung der Kantonalbanken ist derzeit insgesamt eher abschreckend und die meisten lohnen sich meiner Meinung nach zu den aktuellen Preisen nicht zu kaufen.
Nicht nur aus Gründen der Diversifizierung muss man auch aufpassen, dass man sich nicht zu stark auf Kantonalbanken konzentriert: Die Abschaffung der Eigenmietwertbesteuerung (die 2022–2023 in Kraft treten könnte) dürfte viele Immobilieneigentümer dazu bewegen, ihre Hypothekenschulden schneller zurückzuzahlen als erwartet, was ein erhebliches Defizit für die Bankinstitute bedeuten würde. Die mittelfristigen Aussichten sind daher wohl nicht so rosig, wie man meinen könnte...
Wer sich dennoch ein paar Titel sichern möchte, hier meine Einschätzung von Mitte März 2019:
- Ich empfehle zum Kauf: BCGE, GLKB, LUKN, Valiant.
- Ich bin neutral gegenüber: BCVN, BLKB, GRKP, WKBN, ZG.
- Ich bin negativ bei: BEKN, BSKP, SGKN, TKBP.
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Sehr interessante Dividende!
Ich sehe, dass es den Genfern und Bernern dieses Jahr sehr gut geht…
Derzeit habe ich nur Valiant und BCVS, bin aber sehr zufrieden damit.
Auch Letzteres ist wieder auf dem Vormarsch. Das ist mir im Laufe der vielen, vielen Jahre, in denen ich es besitze, zur Gewohnheit geworden.
Danke, Bruder! BCVS hat tatsächlich eine atemberaubende Börsenperformance vorzuweisen, leider ist die Aktie sehr teuer geworden.
BEKB präsentierte Ergebnisse, die schlechter ausfielen als erwartet, und um diese schlechte operative Leistung zu verbergen, explodierte die Dividende. Ich kann eine solche fragwürdige Praxis nicht gutheißen und denke, dass das Aufwärtspotenzial der Aktie bereits ausgeschöpft ist. Aus diesem Grund empfehle ich die Aktie zwar noch relativ günstig, aber nicht zum Kauf.