Das Preis-Gewinn-Verhältnis
Unter den vielen Finanzindikatoren ist das „PER“ (Price/Earnings Ratio oder Price/Earnings Ratio) zweifellos nach wie vor einer der von der Anlegergemeinschaft am meisten untersuchten Indikatoren. Dieser fundamentale Indikator relativiert den Aktienkurs einer Aktie ins Verhältnis zum jährlichen Nettogewinn je Aktie des Unternehmens.
Der Erwerb von Wertpapieren von Unternehmen mit einem bescheidenen KGV erweist sich als effektive Anlagestrategie. Seine Anwendung wäre jedoch nach Ansicht einiger Finanzautoren wie James O'Shaugnessy im Wesentlichen auf Großunternehmen beschränkt. Diese Einschränkung erklärt sich insbesondere dadurch, dass Gewinne mehr oder weniger raffinierten buchhalterischen Manipulationen unterliegen können. Dieses Risiko ist für kleinere Unternehmen umso größer, da sie in der Regel einer weniger strengen Aufsicht und Prüfung unterliegen.
Selbst große Unternehmen können irreführende Ergebnisse präsentieren, wenn sie in ihren Finanzberichten nicht sorgfältig auf detaillierte Angaben achten. Außergewöhnliche Elemente, ob positiv oder negativ, können diesen Leistungsindikator tatsächlich erheblich beeinflussen. Darüber hinaus variieren die Methoden zur Berechnung des Gewinns je Aktie von Unternehmen zu Unternehmen: Einige beziehen außergewöhnliche Ereignisse in ihre Berechnungen ein, während andere sie ausschließen. In meiner Finanzanalysepraxis bevorzuge ich systematisch die Berechnung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses, indem ich mich nur auf wiederkehrende Ergebnisse konzentriere und somit Elemente ausschließe, die nicht repräsentativ für die normale Geschäftstätigkeit des Unternehmens sind.
Auch die inhärente Volatilität der Unternehmensgewinne sollte berücksichtigt werden. Im Finanzwesen ist bekannt, dass erfolgreiche Unternehmen von heute morgen eine Wende erleben können (und umgekehrt). Diese Unvorhersehbarkeit macht jede verlässliche Prognose der zukünftigen Ergebnisse eines Unternehmens besonders komplex, insbesondere da der Indikator für das Kurs-Gewinn-Verhältnis nur die historische Leistung widerspiegelt und keine Garantie für die Zukunftsaussichten bietet.
Es ist klar, dass die PER zahlreiche Einschränkungen aufweist. Es hat jedoch den unbestreitbaren Vorteil, dass es auf den meisten Finanzplattformen leicht einsehbar ist. Obwohl es sich um einen relevanten Basisindikator für die Einleitung einer Finanzanalyse handelt, kann es allein nicht als ausreichendes Bewertungskriterium angesehen werden. Für eine vollständige und verlässliche Beurteilung ist eine tiefergehende Analyse unter Einbeziehung weiterer Finanzkennzahlen und Indikatoren unerlässlich.
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Toller Artikel für Anfänger wie mich! 😀
Es ist eine Freude 😉
Können Sie Ihren Satz erklären:
Persönlich berechne ich das KGV immer, indem ich nicht wiederkehrende Dinge ausschließe.
es ist immer eine Freude, Sie zu lesen
DANKE
wiederkehrende Gewinne: „Nettoeinkommen vor Extras.“ Posten“, d. h. Nettogewinn vor außerordentlichen Ereignissen